Archiv der Kategorie: Münzprägeanstalt

Münzen aus Amerika – die United States Mint

Münzen der United States Mint in Gold und Silber

Im April 1792 schuf der Kongress der USA die gesetzlichen Grundlagen für eine nationale Münzprägestätte, in der es möglich sein sollte, Goldmünzen, Silbermünzen und Kupfermünzen zu produzieren: Die United States Mint entstand. Es wurde ein passendes Gebäude in der damaligen Hauptstadt Philadelphia errichtet.

Die Münzproduktion startete 1793 mit den halben Groschen aus Silber. Es folgten Cents und Half-Cents aus Kupfer. Von diesen Umlaufmünzen wurden im März desselben Jahres die ersten 11.778 ausgeliefert. Die Produktion von Silbermünzen begann ein Jahr später und die Goldprägung startete 1795.

Der Prägeprozess war langsam. Durch die damaligen Maschinen war es üblich, dass jede Presse nur wenige Münzen pro Minute produzierte. Die hergestellten Münzen konnten den Bedarf an Umlaufmünzen nicht decken, daher erlaubte der Kongress bestimmten ausländischen Münzen, die seit der Kolonialzeit im Umlauf waren, weiterhin als gesetzliches Zahlungsmittel zu gelten. 1801 ging die Prägestätte dazu über, ebenfalls Silber- und Bronzemedaillen zu produzieren. Diese galten als Zeichen des Friedens und wurden beispielsweise an Indianerhäuptlinge und deren Krieger überreicht.

Modernisierung der Herstellung

1816 wurden die ersten Walzen und Schneidpressen entwickelt, die von einer Dampfmaschine angetrieben wurden. 1833 beauftrage die Münzanstalt daraufhin Franklin Peale, zu europäischen Münzstätten zu reisen, um deren Prozesse kennen zu lernen, zu beobachten und zu verstehen. Er brachte Ideen für die Weiterentwicklung und Ausrüstung der US-amerikanischen Münzproduktion mit. Zwei Jahre nach seiner Rückkehr baute man die moderneren dampfbetriebenen Prägepressen nach europäischem Vorbild. Diese erhöhten die Produktionszahlen stark. Jede Presse konnte etwa 100 Münzen pro Minute herstellen. 1835 wurden drei weitere Zweigstellen gegründet: New Orleans („O“), Charlotte („C“) und Dahlonega („D“). In Verbindung mit diesen Eröffnungen und der neuen Herstellungsweise brachte man die Münzprägung auf das Niveau, das für den Umlauf des Landes erforderlich war. 1857 wurden daraufhin alle ausländischen Münzen aus dem Umlauf verboten. Heute arbeitet die Prägestätte mit dem gleichen grundlegenden Prozess, jedoch wurden die Maschinen mit modernen computergesteuerten Systemen ersetzt. Eine Umlaufmünzenpresse produziert nun mit einer unglaublichen Geschwindigkeit: 750 Münzen pro Minute. Die Prägestätte in Philadelphia kann also 47.250 Umlaufmünzen pro Minute produzieren, wenn alle 63 Pressen in Betrieb sind.

Anlagemünzen der United States Mint

1849 wird die Herstellung von Golddollars und Double Eagles autorisiert. 1863 wurde die nächste Zweigstelle in Nevada gegründet. 1864 wird die Prägung des 2-Cent-Stücks genehmigt und damit erscheint erstmals der Spruch „in God we trust“ auf einer Münze. 1866 wurde die Inschrift dann auch für weitere Gold- und Silbermünzen übernommen. Eine Ausnahme bildete der Groschen, da dieser zu klein ist. Die Inschrift findet man heutzutage beispielsweise auch auf der Anlagemünze American Eagle.

Münzen aus Gold und Silber mit der Inschrift "in god we trust"

Anfang September 1986 startet die Produktion dieser bekannten Anlagegoldmünze. Im Oktober desselben Jahres wird die 1oz Silbermünze American Eagle geprägt – die erste Anlagemünze aus Silber mit Anlagequalität, die von der United States Mint ausgegeben wird. 2006 erschien die jüngste Anlagemünze der USA. Der American Buffalo ist die erste 24 Karat Goldanlagemünze, die von der United States Mint aufgelegt wurde.

Von einer britischen Zweigstelle zur Royal Canadian Mint

Maple Leaf Produkte der Royal Canadian Mint

Mit Standorten in Ottawa, Ontario und Winnipeg (Manitoba) ist die Royal Canadian Mint in drei Städten vertreten. Die RCM produziert Münzen für den kanadischen Handel und verwaltet das Münzsystem des Landes. Doch bekannt ist die Prägestätte aus Kanada auch für ihre Anlageprodukte, Sammlerstücke und Medaillen aus Edelmetallen. Die Royal Canadian Mint befindet sich im Besitz der kanadischen Regierung – doch dem geht eine lange Firmengeschichte voraus.

Im Januar 1908 gründete die britische Royal Mint eine Zweigstelle im kanadischen Ottawa. Direkt in der Eröffnungszeremonie wurde bereits die allererste Münze der neuen Prägestätte hergestellt – ein silbernes 50-Cent-Stück mit einem Bildnis von König Edward VII. Die kanadische Filiale der Royal Mint begann mit der Prägung von Silbermünzen, der Goldmünze Sovereign (1908 bis 1919) und Münzen, welche nicht aus Edelmetallen bestanden.

1931 wurde die Zweigstelle dann zur eigenständigen Royal Canadian Mint erklärt und die dazugehörigen Besitztümer gingen von England nach Kanada über. 1935 erschien der erste Silberdollar der Münzprägestätte, gestaltet von Emanuel Hahn. Diese Dollars erschienen bis 1967, 1968 wurde das Silber dann durch Nickel ersetzt. Die Silberdollars blieben allerdings parallel erhalten und werden weiterhin als Gedenkmünzen geprägt. Bis 1969 gehörte die Prägestätte zum kanadischen Finanzministerium und anschließend wurde sie als Crown Corporation betrieben, was sich bis heute nicht geändert hat.

Die Royal Canadian Mint erreichte durch die hohe Münzproduktion die Grenzen ihrer Kapazität. Bereits seit 1960 liefen Gespräche über eine Zweigstelle zwischen der Prägestätte und Regierungsvertretern. Erst 1971 wurde die Eröffnung in Winnipeg (Provinz Manitoba) entschieden und fünf Jahre später begann die Münzproduktion.

In den 70er Jahren stieg das Interesse der Privatanleger an Goldmünzen zur Geldanlage. Anfangs wurde der Bedarf fast ausschließlich durch die Krügerrand-Münze gedeckt. Doch 1979 folgte das kanadische Pendant: die Anlagemünze „Maple Leaf“ betrat den Markt. Zu Beginn wies sie einen Feingehalt von 99,9% Gold auf und somit lag ihre Reinheit über dm Feingehalt des Krügerrands. 1981 wurde der Goldanteil sogar nochmals angehoben. Seither bestehen Maple Leaf Münzen aus 99,99% Gold.

Die goldene Maple Leaf Anlagemünze gilt bis heute als Erfolg und an diesen wollte die Royal Canadian Mint 1988 mit dem silbernen Gegenstück anknüpfen. Als Canadian Silver Maple Leaf erschien die Silberanlagemünze zu einer Unze mit dem Feingehalt von 99,99%.

Besondere Münzen der Royal Canadian Mint

2007 stellte die kanadische Prägeanstalt mit ihrer, mittlerweile weltweit bekannten, Anlagemünze den damaligen Weltrekord der schwersten Goldmünze auf. Die Riesenmünze Big Maple Leaf hat ein Gewicht von 100kg bei einem besonders hohen Feingehalt von 999.99/1000 Gold, einen Nennwert von 1 Million Kanadischen Dollar und wurde nur sechs Mal geprägt.

Zu Beginn der 80er fasste die kanadische Regierung den Schluss, die 1-Dollar-Banknoten mit einer Münze zu ersetzen. 1987 war es dann soweit: Die neue 1-Dollar-Münze mit Goldfärbung und aufwendigem Design erschien. Zu sehen war ein Eistaucher (engl.: „loon“), zusammen mit dem Wortspiel „loony“ (engl.: „verrückt“, „verdreht“) kam der kanadische Dollar zu seinem Spitznamen „Loonie“. Dieser Name setzte sich durch und sogar in kanadischen Medien war vom Wechselkurs des „Loonie“ statt dem Kanadischen Dollar die Rede. Die Royal Canadian Mint sicherte sich 2006 die Rechte an dem populären Spitznamen.

Prägestätte für den Pazifik: Die New Zealand Mint

Die New Zealand Mint ist eine Edelmetallprägeanstalt in Privatbesitz in Auckland, Neuseeland. Dort werden Sammler- und Anlagemünzen produziert, die Prägestätte stellt jedoch keine offiziellen Umlaufmünzen des Neuseeländischen Dollars her. Deren Herstellung wird hauptsächlich in der Royal Mint und der Royal Canadian Mint vorgenommen.

Die offiziellen Ausgabeländer von Münzen der New Zealand Mint sind daher meist kleine pazifische Inselstaaten wie Fiji oder Niue. So bekam die New Zealand Mint auch ihren Beinamen „Minters of the Pacific“ („Münzpräger für den pazifischen Raum“).

Münzen der neuseeländischen Prägestätte

Weltweit bekannt ist die Prägestätte beispielsweise für ihre Gold- und Silbermünzen mit Motiven aus bekannten Filmen und Serien wie Star Wars, Star Trek oder Animationsfilmen von Disney. Aber auch DC Comics, Lunar oder die Niue Schildkröte gehören in das Repertoire der New Zealand Mint.

Unter dem Namen „Coin Notes“ wird eine besondere Art von Münzen durch die New Zealand Mint produziert. Es handelt sich um kolorierte Münzen aus Silber, welche das typische Format von Banknoten aufweisen. Auch ihr Design ist klassischen Geldscheinen nachempfunden. Trotz des ungewöhnlichen Formats handelt es sich dennoch um Münzen, die als gesetzliches Zahlungsmittel des Ausgabelandes gelten. Auch diese zeigen unter anderem Themen aus Film und Fernsehen.

Edelmetallprodukte aus Leipzig – LEV und Geiger Edelmetalle

Bei der Leipziger Edelmetallverarbeitung GmbH (LEV) handelt es sich um eine renommierte Prägestätte, welche hochwertige Produkte aus Gold, Silber, Platin, Palladium und Kupfer herstellt. Hierzu gehören Ronden, Münzen, Medaillen und Barren.

Der Stammsitz der LEV und der Schwesterfirma Geiger Edelmetalle befindet sich im Süden Leipzigs. Die Rohstoffe bezieht das Unternehmen von Lieferanten, die nach dem Good-Delivery-Standard der London Bullion Market Association (LBMA) zertifiziert sind. Daraus entstehen eigene Barren in Gold, Silber, Platin und Palladium mit dem Prägestempel der LEV oder Geiger Edelmetalle.

Bekannt sind die zusammengehörigen Unternehmen insbesondere für die beliebte und vergleichsweise spotnahe Anlagemünze Arche Noah, die in der goldenen und silbernen Ausführung und in diversen Stückelungen erhältlich ist.

Die Geschichte der britischen Royal Mint

Die Royal Mint mit ihrem Firmensitz in England (Llantrisant, Wales) gehört zu den ältesten Münzprägeanstalten weltweit. Geprägt werden hier britische Umlaufmünzen, Kursmünzen für andere Staaten, Sammler- und Gedenkmünzen, Medaillen und Anlagemünzen.

Die Wurzeln der heutigen Royal Mint gehen auf eine Münzprägestätte in London um das Jahr 886 zurück. Damals war London eine von rund 30 Städten in England mit einer Münzprägestätte – zur Jahrtausendwende waren es bereits 70.

1279 wurde William de Turnemire zum obersten Münzmeister für ganz England, englische Prägestätten wurden im selben Zug London formal untergeordnet. Daraufhin zog die Prägeanstalt in den Tower of London und dort wurde die Münzprägung für mehr als 500 Jahre umgesetzt. Um 1540 wurden alle weiteren Prägestätten, London ausgeschlossen, geschlossen. Die Münzherstellung ging dort traditionell weiter. Eloy Mestrell prägte in den 1560ern in der Londoner Royal Mint erstmals Münzen mittels einer Spindelpresse, doch obwohl die Münzen qualitativ hochwertig waren, kehrte man zur traditionellen Hammerprägung zurück. Erst im Jahr 1662 wurde ein neues Herstellungsverfahren eingeführt – von Pferden angetriebene Walzwerke übernahmen die maschinelle Münzprägung.

Im Jahr 1696 wurde Sir Isaac Newton zum Warden of the Mint, der offiziell höchsten Position innerhalb der Prägestätte, ernannt. Ihn zeichnete vor allem sein entschlossenes Vorgehen gegen Münzfälschungen und sein Fokus auf die genaue Einhaltung der vorgeschriebenen Münzgewichte, Maße und Metallkompositionen aus. Zudem war es Newton, der 1717 die Gold-Silber-Ratio auf 1:15 festsetzte. Verglichen mit den Bewertungsverhältnissen in anderen europäischen Ländern führte dies zu einer Überbewertung von Gold in Großbritannien und es etablierte sich eine frühe Form des Goldstandards.

Mit dem 19. Jahrhundert kamen auch die dampfbetriebenen Maschinen für die Münzprägung in die Royal Mint. Jedoch war die Nutzung dieser großen Maschinen innerhalb des Londoner Towers nicht möglich. 1804 beschloss man daher die Errichtung eines neuen zweckmäßigen Gebäudes auf dem Tower Hill. Die eigentliche Produktion dort begann im Jahr 1810.

Aus der Royal Mint entstandene Prägestätten

Ab 1815 vergrößerte sich das Britische Weltreich immer weiter und erreichte 1922 seine größte Ausdehnung von 33,7 Millionen Quadratkilometern. Es wurde nun immer schwerer, auch Münzen für die Kolonien ausschließlich in London zu prägen. Daher eröffnete die Royal Mint sechs Zweigstellen in den Kolonien, die teilweise bis 1970 unter britischer Verwaltung blieben:

Sydney, Australien (1855–1926)

Melbourne, Australien (1872–1968)

Perth, Australien (1899–1970)

Ottawa, Kanada (1908–1931)

Bombay, Indien (1918–1919)

Pretoria, Südafrika (1923–1941)

Aus den Zweigstellen in Perth, Ottawa und Pretoria entwickelten sich eigenständige Münzprägeanstalten: The Perth Mint, The Royal Canadian Mint und South African Mint.

Die englische Royal Mint hatte einen guten Ruf und ab 1920 ließen auch andere Länder Münzen von ihr herstellen. Noch heute ist die Royal Mint eine exportierende Münzprägeanstalt, die Münzen für 60 verschiedene Länder prägt.

Seit dem 31. Dezember 2009 gilt die Royal Mint als Kapitalgesellschaft und ist im Besitz des britischen Finanz- und Wirtschaftsministeriums, daher hat die Royal Mint Ltd. einen exklusiven Vertrag für die Prägung aller Münzen des britischen Königreichs.

Casa de Moneda de México – eine der weltweit ältesten und noch heute aktiven Prägestätten

Bereits 1535 wurde die Casa de Moneda de México gegründet. Ihren Ursprung hat die Prägestätte mit dem Münzzeichen OM in einem königlichen Erlass des damaligen Vizekönigs Antonio de Mendoza.

Die Casa de Moneda gilt als die erste und älteste Münzprägestätte des amerikanischen Kontinents und ist verantwortlich für die Herstellung der gesetzlichen Zahlungsmittel nach den Merkmalen und Stückelungen, die von der Bank von Mexiko und dem Kongress der Union festgelegt wurden. Dazu zählen auch Gold- und Silbermünzen für Anleger und Sammler.

Den Hauptsitz hat das Unternehmen in Mexiko-Stadt, geprägt wird aber bereits seit 1983 in San Luis Potosi. Heute ist die mexikanische Prägestätte vor allem für die Anlagemünze Libertad und die Pesos-Goldmünzen wie die 20 Pesos Goldmünze Aztekenkalender bekannt. Seit der Währungsreform 1904 gibt es in Mexiko den Goldstandard, daher haben Pesos-Goldmünzen seither einen Feingehalt von 900/1000. Zwischen 1921 und 1947 prägte die mexikanische Münzprägestätte die goldenen Centenarios. Sie zählen weltweit zu den ältesten Anlagemünzen aus Gold. Die 21,6 Karat Münzen wurden mit den Nennwerten 50 Pesos, 20 Pesos, 10 Pesos, 5 Pesos, 2,5 Pesos, 2 Pesos und 1 Peso hergestellt. Den Anlass zu den ersten Centenario-Münzen bot das hundertjährige Jubiläum der Unabhängigkeit von Mexiko.

50 Pesos Münze

Die Motivseite ziert die frontal abgebildete Siegesgöttin mit wehendem Tuch um ihre Hüfte und aufgespannten Flügeln. Mit dem rechten ausgestreckten Arm hält sie einen Lorbeerkranz hoch und im Hintergrund sind die mexikanischen Vulkane „Iztaccihuatl“ und „Popocatepetl“ abgebildet.

20 Pesos Goldmünzen

Die 20 Pesos Münze wird „Azteca“ genannt, da sie auf der Motivseite den runden Aztekenkalenderstein zeigt.

10 bis 1 Pesos

Die 10 Pesos Münzen sind dem Freiheitskämpfer „Miguel Hidalgo y Costilla“ (1753 – 1811) gewidmet. Sein Konterfei ziert die Münze. Hidalgo begann im Januar 1811 mit dem bewaffneten Freiheitskampf gegen die spanische Besatzungsmacht. Nach mehreren erfolgreichen Gefechten wurde er von den Spaniern gefangen genommen und am 16. September 1811 hingerichtet.

Münzen aus Mexiko im Sortiment der ESG. 

 

Ein Koala auf Anlagemünzen in Gold, Silber und Platin

Koalas – die beliebten australischen Beuteltiere leben zwischen Eukalyptusbäumen. Seit 1988 sind die goldigen bärenähnlichen Tiere auch auf australischen Anlagemünzen zu bewundern.

Der Koala ernährt sich ausschließlich von Eukalyptusblättern und ist durch seine scharfen Krallen ein guter Kletterer, den man hoch über der Erde in Bäumen entdecken kann. Seine Jungen leben im ersten Lebensabschnitt im Beutel, sonst sind Koalas jedoch Einzelgänger. Seinen Namen hat das putzige Tier aus der Sprache der Aborigines, bei welcher „Koala“ mit „kein Wasser“ oder „trinkt nicht“ übersetzt werden kann. Tatsächlich nimmt der Koala seine benötigte Flüssigkeit nur durch seine Nahrung auf. Jedes Jahr sind neue Motive des Koalas auf Anlagemünzen der Perth Mint zu bestaunen.

Die Koala-Platinmünzen

Die Perth Mint prägte zwischen 1988 und 2005 Anlagemünzen aus Platin mit dem beliebten Koala. Die Bullionmünzen wurden seit 2000 nicht weiter produziert, bis 2005 erschien der Koala nur noch als Proof Münze. Die Perth Mint wechselte jährlich das Motiv. Da die Münze für Anlagezwecke konzipiert wurde, gab es sie in der für Anlageplatin üblichen Reinheit von 99,95% Feingehalt als 1/20oz, 1/10oz, 1/4oz, 1/2oz, 1oz, 2oz, 10oz und 1kg.

Der silberne Koala

Die australische Anlagesilbermünze mit den bekannten Koala-Motiven startete ihre Serie 2007 und wird seither von der Perth Mint ausgegeben. Zu Beginn gab es den Koala nur als 1oz Silbermünze, doch schon ein Jahr später folgten die Gewichte 1/2oz, 10oz und 1kg. Seit 2011 gibt es auch noch eine Version mit dem ungewöhnlich kleinen Gewicht von 1/10oz und die limitierten Proof-Ausgaben von 5oz Münzen.

Koala-Goldmünzen

Die australischen Gold-Koalas sind weniger bekannt als die Koala-Platinmünzen, jedoch werden sie seit 2008 bis heute produziert. Es gibt das goldene Beuteltier als 1/25oz, 1/10oz, 1/4oz, 1oz, 2oz und 5oz. Seit 2013 prägt die Perth Mint eine Mini-Version der Anlagemünze zu 0,5g.

Neben dem jährlich wechselnden Koalamotiv der Münze ist auf der Kopfseite bei jeder Koalamünze das Portrait der englischen Queen Elizabeth II zu sehen.

Die Freiheitsgöttin auf einer mexikanischen Anlagemünze: Die Libertad

Die Anlagemünze „Libertad“ trägt keinen geprägten Nennwert, gilt aber trotzdem als gesetzliches Zahlungsmittel in Mexiko. Der jeweils aktuelle Wert ergibt sich somit aus dem täglichen Börsenpreis des Edelmetalls und wird entsprechend dem Feingewicht errechnet.

Den Namen „Libertad“ trägt die Münze aufgrund ihres Motivs – dieses zeigt die Freiheitsgöttin Libertad. Die geflügelte Frauenfigur mir einem Siegeskranz findet man an vielen Stellen, beispielsweise auch in Berlin auf der Siegessäule.

Zu Beginn gab es die Libertad aus Gold, geprägt wurde sie erstmals 1981. Zwischen 1981 und 1990 wurden die Goldmünzen noch in 900/1000 Gold mit Silberzuschlag und der damals gängigen Münzgeldqualität geprägt. Hergestellt wurde die goldene Libertad in 1 Unze , ½ Unze und ¼ Unze.
Ab 1982 präsentierte die mexikanische Prägeanstalt „Casa de Moneda de México“ jährlich auch eine Libertad aus Silber.

Versionen I und II der Libertad

Die erste Version der Göttin auf der Motivseite der Münze zeigt sie aufrecht stehend und mit einem, um ihre Taille geschlungenen Gewand. In ihrem hoch gestreckten Arm hält sie einen Lorbeerkranz. Hinter ihrem Körper sind ihre aufgefächerten Flügel zu sehen. Die Libertad steht einbeinig inmitten einer hügligen Landschaft, am Horizont sieht man die Silhouette der beiden mexikanischen Vulkane „Iztaccihuatl“ und „Popocatépetl“.
Die Gegenseite präsentiert eine abgewandelte Version des offiziellen Wappens Mexikos. Sie zeigt einen, auf einer Opuntie sitzenden Adler, der im Schnabel und in einem Fang eine, sich windende Schlange hält. Unter dem Adlermotiv werden ein Eichen- und ein Olivenzweig von einem Band zusammengehalten und von Zweigspitze zu Zweigspitze steht „Estados Unidos Mexicanos“, was „Vereinigte Staaten von Mexiko“ bedeutet.

1991 wurde der Feingehalt der Goldmünze auf 999/1000 angehoben und die Silbermünze gab es ab diesem Zeitpunkt auch in ½, ¼, 1/10 und 1/20 Unzen. Die Darstellung der Libertad wurde durch die verbesserte Prägequalität kontrastreicher und detaillierter. In dieser sogenannten Version II steht seitlich neben „Mexico“ links das Prägejahr und rechts die Feinheitsangabe „Ley 999“.

Version III der Libertad

Ab 1995 entstand die dritte und aktuelle Version der Münze. Die Göttin steht nun auf einem Säulenkopf, ihr Körper ist nicht mehr frontal zu sehen, sondern seitlich gedreht und schwungvoll gebogen. Sie steht weiterhin auf einem Bein und ihre Flügel sind ausgeklappt. Den Siegeskranz hält sie waagerecht in der Hand des nach vorne ausgestreckten Armes. Im Hintergrund sind noch immer die beiden Vulkane zu sehen. Die Münzgegenseite der Goldmünzen zeigt bei den 1-Unzen-Stücken in der Mitte das beschriebene Wappen. Um das Wappen befindet sich ein Kreis aus den 10 Regionalwappen des Landes. Bei den kleineren Stückelungen fällt der Kreis mit den zusätzlichen Wappen weg und es wird nur das Wappen präsentiert. Zudem gibt es die Silbermünze nun auch in 2 und 5 Unzen und die Goldversion wurde um 1/10 und 1/20 Unze erweitert. Ab dem Jahr 2000 wurde auch die Wappendarstellung der Silbermünzen angepasst und die Stückelung geht nun bis zur 1 Kilogramm Münze.

Deutsches Naturgold: Gold aus dem Fluss wird zur Medaille

Gold lässt sich nicht nur durch klassische Techniken wie beispielsweise Bergbau gewinnen. Es gibt auch außergewöhnliche und eher seltene Methoden der Goldgewinnung. So kann durch ein patentiertes Verfahren wertvolles Naturgold in Kieswerken herausgewaschen werden. Dieser Schatz aus deutschen Flüssen wird zu einzigartigen handgeprägten Medaillen und außergewöhnlichem Schmuck verarbeitet.

RIVERGOLD aus Baden-Baden gewinnt sein Gold ausschließlich in Kieswerken an Flüssen in Deutschland. Dazu gehören unter anderem der Rhein, die Elbe, die Isar und die Donau. Bei der Kiesgewinnung und späteren Aufbereitung wird das Naturgold automatisch mitgeborgen. RIVERGOLD wäscht dieses Gold mithilfe von speziellen Verfahren innerhalb des Verarbeitungsprozesses heraus. Zudem finden nach der Goldgewinnung keine zusätzlichen verarbeitenden Prozesse statt, welche die Umwelt belasten. Das Gold wird nicht weiter legiert, sondern bleibt in seiner natürlichen Reinheit erhalten.

Aus diesem Naturgold lässt RIVERGOLD in Zusammenarbeit mit dem Baden-Badener Medailleur Victor Huster beispielsweise handgefertigte Goldmedaillen entstehen. Manche davon bestehen aus dem sagenumwobenen Rheingold. Aufgrund von Geschichten wie dem Schatz der Nibelungen ist Rheingold fast jedem ein Begriff. Seit etwa dem 10. Jahrhundert sind Quellen bekannt, die auf diesen Schatz aus Gold anspielen. Jede der bekannten Geschichten ist unterschiedlich, doch ist immer von einem sagenhaften, manchmal fluchbeladenen Goldschatz die Rede.
In dieses mythische Gold wurden verschiedenste Motive eingeprägt – drei Prägebilder stellen wir in diesem Blogbeitrag vor.

Burg Breisach

Als „Mons Brisiacus“ bezeichneten die Römer einen Berg, der sich aus der Rheinebene erhob und von Rheinarmen zur Insel umschlossen wurde. Im 12. Jahrhundert wurde dort die Burg Breisach von vermutlich Berthold V. von Zähringen erbaut. 1294 wurde sie von den Habsburgern ausgebaut und 1315 zur Reichsburg erhoben. Städtische Besiedelungen umgaben die Festung. Die heutige Burg Breisach ist der Überrest dieser Festung auf dem Breisacher Münsterberg bei der Stadt Breisach am Rhein. Der heute friedlich und romantisch wirkende Ort verbirgt jedoch eine geschichtsträchtige Vergangenheit. Als eines der Schlachtzentren der sich im dreißigjährigen Krieg bekämpfenden Truppen, erduldeten die Habsburger Verteidiger 1638 eine siebenmonatige Belagerung durch schwedische und französische Truppen. Dieser Krieg war ein Konflikt zwischen 1618 und 1648 um die Führungsrolle im Heiligen Römischen Reich und Europa. Er begann als Religionskrieg und endete als Territorialkrieg. Aufgrund ihres Status als Reichsburg wurde die Burg Breisach von Mai bis Dezember 1638 belagert. Berichte über die Zustände in der Stadt während der Belagerung gibt es wenige – doch die, die es gibt, erzählen grausame Geschichten. So soll sich beispielsweise der Kannibalismus manifestiert haben, da man gehängt wurde, wenn man beim Hineinschmuggeln von Nahrung erwischt wurde. Es sollen sogar Friedhöfe bewacht worden sein, um zu verhindern, dass Verstorbene zu Nahrungszwecken wieder ausgegraben wurden. Von den etwa 4.000 Bewohnern sollen lediglich 150 überlebt haben.

Die Vorderseite der Medaille aus Gold, welche sich der Burg Breisach widmet, zeigt das Gesicht einer weinenden Frau. Diese steht für die Insel Breisach. Von unten tritt der Rhein ins Prägebild, welcher die Frau westlich und östlich umfließt. Vom Ufer aus sind Kanonen auf die Burg Breisach gerichtet, ihr Zentrum steht in Flammen und ein Totenkopf ziert ein brennendes Gebäude. Die Umrisse des Hinterkopfs der Frau gehen über zu denen eines Apfels, des „Zankapfels“. Dieser wird auch Apfel der Zwietracht genannt und symbolisiert den zentralen Punkt einer Auseinandersetzung und den Gegenstand des Streits. Darin sind die Wappen dreier Staaten zu erkennen. Diese gelten als aufeinander folgende Besitzer des Ortes Breisach. Zuerst der doppelköpfige Habsburger Adler, gefolgt von den königlichen französischen Lilien und dem Wappen Badens.

Eine römische Rheingaleere auf Gold geprägt

Auf der Medaille aus Rheingold ist eine segelnde römische Rheingaleere aus der „Classis Germanica“, der historischen römischen Rheinflotte zu sehen. Dabei handelt es sich um eine Teilstreitkraft der römischen Kriegsflotte. Sie galt als einer der größten Marineverbände des Römischen Reiches. Aufgestellt wurde die römische Rheinflotte etwa um 13. v. Chr. und sie bestand bis ins späte 4. Jahrhundert. Ihre Aufgabe war die Überwachung des gesamten Rheins ab der Einmündung des Vinxtbaches bei der Burg Rheineck. Zudem überwachte die Flotte auch den Küstenstreifen von Zuidersee (eine Bucht der Nordsee im Nordwesten der heutigen Niederlande) und den Küstenstreifen der Nordsee im Gebiet des Rhein-Maas-Schelde-Delta.

Mogontiacvm – das antike Mainz

Abgeleitet aus Mogon, einer keltischen Gottheit, wurde unter dem Namen Mogontiacvm im Jahr 32 vor der Zeitrechnung ein Zweilegionslager für 12.000 Soldaten errichtet. Dieses Legionslager gilt als Keimzelle des heutigen Mainz. Mogontiacvm blieb bis zum Ende der Römerzeit Hauptort der Provinz Germania Superior.
Als strategisch bedeutsamer Rheinübergang in das rechtsrheinische Decumatenland wurde die Steinpfeilerbrücke, welche im Prägebild der Medaille zu sehen ist, errichtet. Sie stammt von etwa 30 vor der Zeitrechnung. Unter den Römern trug die Brücke den Namen Pons Ingeniosus. Mittig durchzieht der Rhein das Bild. Auf beiden Uferseiten stehen je zwei hohe, runde Wehrtürme. Links am Ufer deutet sich die städtische Anlage an. Man erkennt weitere Türme der Befestigungen, dahinter Gebäude wie das Theater und ein Triumphbogen. Über den Fluss hinweg marschiert eine Legion von Mainz weg Richtung Brückenkopf. Die Soldaten folgen dem vorangetragenen Feldzeichen und stehen für die römische Absicht, ihre Reichsgrenze um den rechtsrheinischen Raum bis zum späteren Limes vorzuverlegen. Das Ostufer galt damals als das völlig unbekannte und gefährliche Terrain der Germania Magna. Oben rechts im Prägebild wird dieses unerforschtes Gelände durch den Herzynischen Wald dargestellt. In ihm findet sich ein Drachenkopf, eine Schlange und eine Kreatur mit Geweih. Unterhalb der Rheinbrücke lässt sich der gehörnte Flussgott „R(h)enus“ entdecken. Neben ihm ist eine Schiffskontur zu sehen und seine linke Hand lässt Wasser aus einer Amphore in den Rhein fließen.

Australische Kängurus, Münzen mit Koalas u.v.m. – Die Perth Mint

Die Münzprägestätte The Perth Mint befindet sich im Besitz der westaustralischen Regierung und ist Australiens größtes Edelmetallunternehmen. Ihren Sitz hat die Prägeanstalt in Perth, der Hauptstadt Westaustraliens.

Der Grundstein wurde 1896 gelegt und 1899 wurde die Perth Mint in Betrieb genommen, zu Beginn jedoch als Abteilung der Royal Mint in London. Als Gründervater gilt allerdings der erste westaustralische Premier John Forrest. Er sah die Entwicklung der Bedeutung von Gold voraus und setzte sich bei der britischen Regierung für die Gründung ein.

Erst am 1. Juli 1970 ging sie vom britischen Recht in die Regierung von Westaustralien über. 1987 wurde die Gold Corporation gegründet, welche sich zu 100% im Staatsbesitz befindet, um die Perth Mint zu betreiben.

Produkte der Perth Mint

Die Perth Mint betreibt eine eigene Goldschmiede und Raffinerie, sie stellt Produkte aus Gold, Silber, Platin und Palladium her. Viele bekannte Münzen und Barren stammen von der Perth Mint, beispielsweise die Sovereign Münzen (1899-1931), die Lunar-Serie in Gold und Silber, aber auch die Kookaburra-Münzen oder die Münzen mit den beliebten Koalamotiven. Generell prägt die Münzprägestätte The Perth Mint nur Anlagemünzen, für Umlaufmünzen bzw. Währungsmünzen ist die Royal Australian Mint zuständig. Doch neben den Anlagemünzen werden auch Barren, wie beispielsweise der Barren mit dem Känguru-Motiv, und Schmuckstücke durch die Perth Mint hergestellt.

Im Oktober 2011 stellte die Prägestätte zudem eine Goldmünze mit dem Durchmesser von etwa 80cm, einer Dicke von 12cm und einem Gewicht von 1.012kg her. Diese Münze besteht aus 99,99% Gold und zeigt das australische Rote Riesenkänguru. Die Kopfseite präsentiert das Porträt von Queen Elizabeth II. Sie trägt zwar den Nennwert von 1 Million Australischen Dollar, allerdings betrug der Goldwert zum Prägezeitpunkt 53,5 Millionen Australische Dollar. 2012 wurde diese Münze von den Guinness World Records als „größte Münze“ ausgezeichnet.