Archiv der Kategorie: Schmuck

Punzen als gängige Feingehaltskennzeichnung

Goldschmuck aus verschiedenen Legierungen mit Punzen.

Goldschmuck aus verschiedenen Legierungen mit Punzen.

Punzen und Stempel finden sich in verschiedenen Bereichen der Edelmetallverarbeitung. Sie geben meist Auskunft über den Feingehalt des verwendeten Edelmetalls in der vorliegenden Edelmetalllegierung.

Was sind Punzen?

Punzen sind eingestempelte Zeichen oder Worte und Zahlen. Sie werden genutzt, um beispielsweise den Feingehalt einer Legierung zu kennzeichnen. Bei Schmuck kommen häufig auch die entsprechenden Initialen oder Zeichen des Herstellers, der Prüfstelle, des Kennzeichnungsjahrs oder des Herkunftslandes als Stempelung vor. Der Name Punze kommt vom verwendeten Schlagstempel, denn genaugenommen trägt dieser den Namen Punze.

Die Verwendung von Punzen

Gängig sind Punzen heutzutage vor allem bei Schmuck aus Edelmetall. Bei Schmuckstücken wird an einer unauffälligen Stelle eine sehr kleine Punze mit den wichtigsten Daten zum verwendeten Material hinterlassen. Auf gegossenen Barren sind ebenfalls Stempel zu finden, welche den Feingehalt kennzeichnen. Generell gibt es jedoch keine einheitlichen Vorgaben, was Positionierung oder Optik von Punzen angeht. Auf heutigen Münzen sind Punzen untypisch, in der Antike oder dem Mittelalter waren Punzierungen mit dem Siegel des Herrschers jedoch keine Seltenheit.

Punzen sind in Deutschland nicht verpflichtend. Werden jedoch dennoch Punzierungen eingesetzt, sind Verkäufer für die Korrektheit der gestempelten Angaben zum Feingehalt haftbar. Auch ohne Verpflichtung haben Punzen einen praktischen Nutzen, denn durch sie ist der Feingehalt direkt ersichtlich. Außerdem erwecken sie aufgrund der Regelung, dass sie der Wahrheit entsprechen müssen, Vertrauen. Punzen ersetzen allerdings keine professionelle Materialanalyse, denn durch entsprechende Werkzeuge ist ihre Fälschung möglich.

Beispiele von Punzen

Je nach Material und Feingehalt werden Edelmetallgegenstände mit einer anderen Punze gekennzeichnet. Beispiele sind 333 oder 8k (Karat) für einen Goldgehalt von 33,3%. 925 steht für Sterlingsilber, welches häufig in der Schmuckproduktion eingesetzt wird. Es hat einen Feingehalt von 92,5% Silber. Der Silbergehalt kann allerdings auch in Lot gekennzeichnet werden.

Eine Übersicht gängiger Edelmetalllegierungen finden Sie hier.

Punze 585 Punze 750 Gold Punze 14 Karat Gold Punze 375 Gold

Punzen als Anhaltspunkt zur Wertermittlung

Gestempelte Feingehaltsangaben sind ein Anhaltspunkt für mögliche Bestandteile und somit für den Materialwert. Zwar geben sie keine finale Auskunft, über einen Ankaufswert und sind keine 100%ige Garantie, sie können jedoch zur groben Einschätzung vor einem möglichen Verkauf dienen.

Wenn Sie eine Einschätzung zum Wert von Ihrem edelmetallhaltigen Material berechnen möchten, können Sie unseren Ankaufsrechner verwenden.

Weltspartag – möglicher Startschuss fürs eigene Anlegen

Heute – also am 28. Oktober 2022 – ist Weltspartag.

Er hat bereits eine lange Tradition, dennoch ist er heutzutage bei vielen in Vergessenheit geraten oder gar nicht erst bekannt gewesen. Dabei wurde der Weltspartag schon im Oktober 1924 auf dem ersten Internationalen Sparkassenkongress in Mailand ins Leben gerufen.
Ziel war es von Anfang an, den Gedanken des Sparens weltweit am Leben zu erhalten und deutlich zu machen, wie wichtig das Sparen auch für die Volkswirtschaft ist. Der erste Weltspartag fand dann ein Jahr später am 31. Oktober 1925 statt. Allgemein wird dieser Tag eigentlich am 31. Oktober begangen, in Deutschland findet er jedoch schon am letzten Arbeitstag vor dem 31. Oktober statt. Der Grund hierfür ist, dass der 31. Oktober in einigen deutschen Bundesländern bereits ein Feiertag ist.

Der Weltspartag und seine Bedeutung heute

Auch heute dient der Weltspartag dazu, Menschen aller Gehaltsklassen den bewussten und schlauen Umgang mit Geld nahezubringen, das Sparen zu fördern und dazu zu animieren, für die eigene Zukunft vorzusorgen.

Das Sparen nur um den Weltspartag herum reicht nicht aus und ist auch nicht Sinn der Sache, doch dient er als guter Startzeitpunkt. Aufgrund der momentanen Inflationsrate und Zinspolitik sind klassische Geldanlagen wie Sparbücher für kaum jemanden mehr attraktiv. Es müssen also Alternativen gefunden werden.

Investmentideen

Für langfristige Investments eignen sich beispielsweise Edelmetalle zur Vermögensabsicherung und als Bestandteil eines Anlage- und Sparplans für die Zukunft. Anlagemünzen und Investmentbarren richten sich nach dem jeweiligen Edelmetallkurs. Edelmetalle sind ein begrenztes Gut und ein abrupter Wertverlust gilt nicht zuletzt aufgrund der Seltenheit als sehr unwahrscheinlich, jedoch werfen sie keine schnellen Renditen ab. Sie sind daher eine gute Alternative für alle, die mit einem gewissen Anlagehorizont auf ein bestimmtes Ziel sparen, welches noch in der Zukunft liegt. Beispielsweise um für das Alter vorzusorgen oder für die eigenen Kinder etwas anzusparen. Vor allem die Altersvorsorge hat sich am Weltspartag zu einem wichtigen Thema entwickelt, da die gesetzliche Rente immer geringer ausfällt und viele Menschen zusätzlich privat vorsorgen möchten.

Nicht nur ein Anlageprodukt – Silber in der Medizin

Bekannt ist Silber hauptsächlich als Anlageprodukt, Schmuckbestandteil oder in der Industrie. Jedoch findet das Edelmetall auch in der Medizin verschiedene Anwendungen.

Aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften wird es beispielsweise als Antiseptikum verwendet, also unter Anderem in Cremes und Wundauflagen. Silber findet sich aber auch in verschiedenen Desinfektionsmitteln und das Salz Silbernitrat wird in Form von Stäbchen als Ätzmittel zur Behandlung von Warzen und Geschwüren eingesetzt. Des Weiteren wird Silber zur Entkeimung von Trinkwasser und gegen Körpergerüche verwendet. Silber hat in der Medizin eine Vielzahl an positiven Effekten.

Silber hat auch Nachteile

Jedoch hat Silber auch unerwünschte Wirkungen, hierzu gehören beispielsweise lokale Hautreaktionen. Silber kann unter dem Einfluss von Sonnenlicht zu einer grauen Verfärbung der Haut führen, daher sollte die Hautstelle nach der Verwendung von silberhaltigen Arzneien immer abgedeckt bleiben. Zudem wird von der Einnahme des medizinischen Silbers aufgrund von unerwünschten Nebenwirkungen abgeraten. Es kann sich beispielsweise in der Schleimhaut und anderen Organen ablagern. Dadurch kann es zu Verfärbungen und Störungen kommen.

Silber in chirurgischen Instrumenten

Früher wurde Silber oftmals zur Herstellung von chirurgischen Instrumenten verwendet. Dies hatte das Metall seiner glatten Oberfläche und der antibakteriellen Wirkung zu verdanken. Aber Silber hat auch hier Nachteile: es nutzt sich schnell ab und korrodiert beim Sterilisationsprozess, was wiederum die Säuberung erschwert und die Sterilität beeinträchtigt. Heute werden chirurgische Instrumente, welche in offenen Wunden eingesetzt werden, vornehmlich aus rostfreiem Stahl, Titan oder Tantal hergestellt.

Münzen, Schmuck und vieles mehr – außergewöhnliche Edelmetallfunde weltweit

Auf der ganzen Welt sind außergewöhnliche Edelmetallfunde bekannt. Einige davon stellen wir nun in diesem Blogbeitrag vor.

Edelmetallfunde in Hoxne Hoard

30 Kilogramm Gold- und Silbermünzen wurden 1992 in der Nähe der Ortschaft Hoxne in England gefunden. Bekannt wurde der Schatz als „Hoxne Hoard“.
Ursprünglich war der Finder des Schatzes dabei, das Feld seines Freundes mit einem Metalldetektor nach einem verlorenen Hammer abzusuchen. Er fand jedoch mehrere Goldmünzen, Gebrauchsgegenstände und Silbermünzen. Daraufhin wurden die Behörden informiert und ein Team von Archäologen barg den Schatz. Der Fund entspricht einem heutigen Wert von etwa 3,8 Millionen Euro. 1,75 Millionen Pfund wurden an den Entdecker des Schatzes ausgezahlt. Ausgestellt wird der Schatz und der verloren gegangene Hammer im Britischen Museum.

Keltischer Edelmetallfund in der Schweiz

Mit annähernd 300 Münzen aus Silber ist der Fund bei Füllinsdorf der größte keltische Edelmetall-Hort in der Schweiz. Auf einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern wurden die Münzen verstreut gefunden, man geht aber davon aus, dass sie ursprünglich um 80/70 v. Chr. zusammen vergraben wurden.  Mit sehr wenigen Ausnahmen besteht der Schatz aus einem Münztyp und dessen Varianten: den Kaletedou-Quinaren. Den Namen haben sie von ihrer Aufschrift im griechischen Alphabet KAΛETEΔOY (= Kaletedou). Es handelt sich hierbei um einen keltischen Personennamen, vermutlich eines gallischen Anführers. Die Kaletedou-Quinare stammen ursprünglich aus Ostfrankreich, sind aber auch in der Schweiz nicht untypisch.

Zufälliger Fund bei Wien

Bei Bahnbauarbeiten in der Nähe von Wien sind Archäologen auf eine Siedlung der Urnenfelderzeit gestoßen. Man legte Reste von Wohngebäuden, Speicherbauten und Wertstätten frei. Es wurden auch seltene Goldobjekte gefunden. Den Fundplatz datierte man in die Zeit um 1000 v. Chr. Gefunden wurden beispielsweise ein golddurchwirktes Textil, Goldschalen und –spiralen. Laut den Ausgräbern könnte es ein, dass viele der Gegenstände ursprünglich aus Nordeuropa stammen.

Goldener Haarschmuck in Deutschland

Der bisher älteste datierte Edelmetallfund in Südwestdeutschland wurde im Herbst 2020 bei der Ausgrabung eines frühbronzezeitlichen Frauengrabs im Kreis Tübingen entdeckt. Der Fund soll etwa 3.800 Jahre alt sein und ist in Südwestdeutschland eher selten. Im Grab wurde eine Frau bestattet, die als Grabbeigabe ein Spiralröllchen aus Golddraht bei sich hatte. Vermutlich wurde es als Haarschmuck verwendet. Das Gold enthält rund 20 Prozent Silber, weniger als zwei Prozent Kupfer sowie Spuren von Platin und Zinn. Diese Zusammensetzung legt eine natürliche Goldlegierung nahe, wie sie typisch ist für Gold, das aus Flüssen gewaschen wurde.

Gold im Laufe der Zeit – ein Einblick in die Geschichte des Goldes

Wegen der Beständigkeit, dem Glanz, der Seltenheit und seinem Wert wurde Gold in vielen Kulturen im Laufe der Zeit für Gegenstände, Währung und Schmuck verwendet. Bis heute hat es seinen Wert nicht verloren und spielt in der Industrie, als Investment und in der Schmuckherstellung eine wichtige Rolle.

Gold in der Urzeit und Frühgeschichte

Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Die Goldgewinnung begann nachgewiesener Weise in der frühen Kupferzeit, es galt als gut zu verarbeiten und beständig.
Die Grabbeigaben aus Gold, welche im Gräberfeld von Warna in Bulgarien gefunden wurden, sind wohl die bislang ältesten Goldartefakte. Sie stammen aus der Zeit von 4600 bis 4300 v. Chr. Insgesamt sind mehr als 7.000 Goldobjekte aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. innerhalb von Osteuropa bekannt. In Mittel- und Nordeuropa treten solche Gegenstände aus Gold vor allem im 3. Jahrtausend v. Chr. auf. Meist handelt es sich auch hier um Grabbeigaben, beispielsweise in Form von Schmuck.

Das Römische Imperium

Rom galt als Weltreich und benötigte sehr viel Gold, um das stetig wachsende Reich unterhalten zu können. Innerhalb weniger Jahrhunderte gelang es den Römern, alle Edelmetallvorkommen von Spanien über Britannien und Rumänien bis Kleinasien zu erobern und unter ihre Kontrolle zu bringen.
Durch Eroberungskriege brachten die römischen Feldherren das Edelmetall in ihr Reich. Unter Cäsar wurde es beispielsweise sogar unter dem Volk verteilt. Dieses schätzte ihn daher sehr und es kam so auch nicht zu Aufständen, als er sich zum Diktator ernennen ließ. Also profitierten auch Einzelpersonen vom Gold. Luxus und Dekadenz beherrschten Rom mehrere Jahrhunderte. Außer Gold konnte das Weltreich kaum eigene Güter vorweisen. Als die Edelmetallvorräte knapp wurden, fiel es zunehmend schwerer, das Reich zu unterhalten. Mit der schwindenden wirtschaftlichen Kraft verschwand auch zunehmend die militärische Stärke. Das Römische Reich zerfiel im 4. Jahrhundert nach Christus.

Gold in Europa und Amerika

Das Gold wurde zu einem maßgeblichen Grund für Kriege und Eroberungszüge. Die Vormachtstellung hatten in der Neuzeit die europäischen Seemächte Spanien, Portugal, England und Italien inne. Nach der Entdeckung Amerikas 1492 lockte der Goldreichtum von indigenen Völkern in Mittel- und Südamerika Eroberer an. Vor allem Spanien schickte Entdecker, die Gold nach Europa brachten. So wurde Spanien für eine Zeit lang zur reichsten Nation Europas. Die betroffenen Kulturen Amerikas wurden durch die Eroberer und durch eingeschleppte Krankheiten zerstört.

Der rein amerikanische Goldrausch begann im Jahre 1799 mit dem Fund eines 17 Pfund schweren Goldnuggets durch den 12-jährigen Conrad Reed in North Carolina. Dies wird oft als der größte Goldrausch der Geschichte bezeichnet. Jahre lang kamen immer mehr Menschen nach North Carolina, mit dem Ziel, hier ihr Glück in Gold zu finden. Ab 1848 häuften sich Goldfunde in Kalifornien und so versuchten nun auch immer mehr Menschen dort ihr Glück. Zu Beginn erfolgte der Abbau nur oberirdisch, 1825 entdeckte die Menschheit jedoch, dass Gold auch unterirdisch vorkommt. Der Abbau in Australien und Südafrika startete.

Auch heute wird in Australien und den USA noch Gold abgebaut. Dieses findet beispielsweise als Anlageprodukt, Industriegut oder Schmuck Verwendung.

Von fest zu flüssig – wenn Edelmetalle schmelzen

In der Natur kommen nur wenige reine Metalle vor – beispielsweise Gold und Silber. Gebrauchsmetalle, unter anderem Eisen, muss man durch aufwendige Verfahren herstellen. Andere Metalle wie Rhodium und Platin haben ihr natürliches Vorkommen als Minerale oder können aus Erzen gewonnen werden. So ist es möglich Palladium aus Nickel- und Kupfererzen zu gewinnen.

Doch eins haben alle Metalle gemeinsam:
Sie sind Feststoffe. Feststoffe schmelzen an ihrem jeweiligen Schmelzpunkt. Dieser liegt, abhängig vom Stoff der geschmolzen werden soll, bei einer anderen Temperatur. Hierbei wird der Aggregatzustand von fest zu flüssig und am Siedepunkt sogar gasförmig. So verhält es sich auch bei Metallen, diese schmelzen je nach der chemischen Zusammensetzung bei unterschiedlichen Temperaturen.
Grob gesagt stehen die Atome bei kalten Metallen, die sich also unter ihrem Schmelzpunkt befinden, sehr eng nebeneinander. Im festen Aggregatzustand bilden die Atome eine Ordnung – wird das Metall allerdings erhitzt, so löst sich die Ordnung. Die Atome bewegen sich und das Metall schmilzt. Erst wenn es abkühlt kehrt der feste Zustand zurück.

Auch die klassischen Edelmetalle haben somit sehr verschiedene Schmelzpunkte:

Silber: 961,78°C

Gold: 1064,18°C

Palladium: 1554,9°C

Platin: 1768,3°C

Rhodium: 1964°C

Es gibt verschiedene Gründe, um Edelmetalle zu schmelzen
Zum einen kann man sie so in eine bestimmte Form bringen, beispielsweise in Barren oder Münzen. Zum anderen kann man so Begleitmaterialien eliminieren, da diese meist geringere Schmelz- und Siedepunkte haben und somit früher verdampfen. Es bleibt also das Edelmetall ohne Verunreinigungen übrig.  Zudem ist es in flüssigem Zustand möglich, verschiedene Metalle miteinander zu vermischen. Man erhält so unterschiedliche Legierungen mit verschiedenen Edelmetallanteilen – beispielsweise 585er Gelbgold, welches aus 58,5% Feingold, 20,8% Silber und 20,7% Kupfer besteht. Dieses Gold gibt es auch in rötlicher Färbung – den Farbton erreicht man, indem der Silberanteil verringert und der Kupferanteil erhöht wird. Weißgold wird durch die Zugabe von Palladium, Platin, Silber oder Nickel gemischt. Durch Legierungen lassen sich also unter anderem die Farben der Edelmetalle verändern. Die Goldanteile reichen vom 333er Gold, also 33,3% Gold, bis hin zum Feingold, welches aus 99,9% Gold besteht. Solche Abstufungen lassen sich bei jedem Edelmetall finden. Beispielsweise werden aus Sterlingsilber (925er Silber) Schmuck, Gebrauchsgegenstände oder Münzen hergestellt. 800er Silber lässt sich unter anderem in der Herstellung von Besteck finden.

Jedoch wird Gold auch in der Zahnmedizin verwendet. Hier gibt es verschiedene Dentallegierungen, denn Gold wird als Füll- oder Ersatzstoff für Zähne benutzt. Die Legierungen haben die Aufgabe dem Gold wichtige chemische und physikalische Eigenschaften zu verleihen, damit es beständig und gesundheitsverträglich bleibt. Der Goldanteil im Zahngold schwankt zwischen 40 und 85 Prozent.

Meist werden für Legierungen in sämtlichen Bereichen Silber, Kupfer, Platin, Palladium oder Nickel verwendet, jedoch gibt es auch Varianten mit anderen Elementen. Hierbei kommen Stoffe wie Zink oder Zinn in Frage.

Edelmetalle: Wozu werden sie verwendet?

Im Investmentbereich hat sich die große Bedeutung mancher Edelmetalle mittlerweile etabliert. Doch auch sonst sind sie aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Neben ihrem materiellen Wert sind sie wärmeleitfähig, stromleitfähig, gut verformbar, hart und schwer – natürlich treffen die Eigenschaften je nach Metall mehr oder weniger zu.

Aufgrund dessen ergeben sich verschiedene Einsatzbereiche für Edelmetalle:

Gold
Gold gilt als Währungsform und dient als Investmentoption. Zudem findet sich das wertvolle Edelmetall in der Schmuckindustrie wieder – hier auch in Kombination mit anderen Metallen in Form von Legierungen. Aber auch in der Elektronik wird Gold verwendet, beispielsweise als Bonddraht. Diese hauchdünnen Golddrähte dienen als Verbindungen zwischen verschiedenen Komponenten eines Schaltkreises. Zudem findet man das wertvolle Edelmetall im zahntechnischen Bereich. Dentallegierungen für Zahnkronen und Brücken beinhalten sehr häufig Gold.

Silber
Wie Gold auch findet man Silber in der Schmuckindustrie und im Investmentsektor. Doch Silber hat aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung auch einen hohen Stellenwert in der Medizin: Es ist in Desinfektionsmitteln vorhanden und wird zur Herstellung von chirurgischen Instrumenten verwendet. Auch bei Essbesteck macht man sich diese Eigenschaft zu Nutze. Im Bereich der Solarindustrie findet man Silber in Leiterpasten. Hier wird Silber vor allem für die antistatische Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähigkeit, den Korrosionsschutz und den Schutz vor Verschleiß genutzt. In der Elektronik dient das Edelmetall als Kontakt in diversen Geräten und im chemischen Bereich als Katalysator, also als Stoff der Reaktionen herbeiführt und beeinflusst, selbst aber unverändert bleibt.

Platin
Platin wird zu Schmuck verarbeitet, ebenso dient es als Bestandsmaterial von Katalysatoren in der Automobilindustrie. Diese Katalysatoren filtern die Abgase des Autos, um die umweltfreundlicher zu machen. Neben Gold und Silber hat sich Platin als Investmentedelmetall durchgesetzt, wird aber auch in der Medizin beispielsweise bei der Chemotherapie verwendet. Genauer gesagt handelt es sich bei Cisplatin um ein Arzneimittel, das zur Hemmung von Zellwachstum eingesetzt wird und dieses Mittel enthält ein Platinatom. In der Chemie beinhalten Silikone das graue Edelmetall.

Palladium
Palladium ist genau wie Platin in Autokatalysatoren zu finden. Zudem wird es für Legierungen im Schmucksektor und im Dentalbereich verwendet. Es zählt auch als Investmentprodukt.

Rhodium
Rhodium findet sich in der Autoindustrie hauptsächlich in Katalysatoren, aber auch in Legierungen unter anderem in der Schmuckindustrie. Jedoch werden beispielsweise auch manche Spiegel mit Rhodium überzogen – vor allem Spiegel in der Zahnmedizin. Rhodium erreicht zwar nicht so eine starke Reflexion wie andere Metalle, die Beschichtung macht die Spiegel jedoch stabiler und schützt sie in extremeren Anwendungsbereichen.

Iridium
Iridium wird zur Herstellung von Zündkerzen in der Automobilindustrie verwendet. Auch Tiegel und Halbleiter in der Elektronik und Elektrochemie bestehen anteilig aus Iridium. Aber auch innerhalb der Fertigung von medizinischen Geräten, Uhren oder Kompassen findet Iridium Verwendung.

Osmium
Dieses Edelmetall dient hauptsächlich als Kontrastmittel, als Elektronikkontakt oder zur Härtung von Legierungen.

Ruthenium
Viele feuerfeste Keramikfarbstoffe bestehen anteilig aus Ruthenium. Aber auch in Katalysatoren, Festplatten und Kontakten ist das Edelmetall zu finden.

Im Alltag sind Edelmetalle also nicht mehr wegzudenken. Zwar sind sie oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, doch jeder von uns nutzt täglich edelmetallhaltige Gegenstände.

Wertvolles Geschmeide – Edelmetalle in der Schmuckindustrie  

Schmuck hat viele Bedeutungen und Funktionen. Er wird aus diversen Materialien hergestellt und dient verschiedenen Zwecken.

„Schmuck“ als Begriff
Das Wort „Schmuck“ hat denselben Ursprung wie das Wort Geschmeide. Im Mittelhochdeutschen „gesmîdec“, was so viel wie leicht zu bearbeiten oder gestaltbar und geschmeidig bedeutet. Im Althochdeutschen handelt es sich um „smîda“, was man mit Metall übersetzen kann.

Den Begriff „Schmuck“ kann man zudem in einem weiten oder einem engen Sinn verstehen: Im weitesten Sinne sind Verzierungen allgemein Schmuck. Das können Verschönerungen zur optischen Aufwertung sein oder eine besondere Raumgestaltung und das in Szene setzen von bestimmten Gegenständen.
Enger gesehen bezeichnet der Begriff einen subjektiv als schön empfundenen Gegenstand. Im Normalfall handelt es sich dabei um Gegenstände, die am Körper selbst oder an der Kleidung getragen werden. Diese dienen der Zierde.

Die Verwendung von Schmuck
Die Verwendung von Schmuck als Ziergegenstand geht bis auf die Anfänge der Menschheit zurück. Forscher gehen davon aus, dass Menschen bereits vor 100.000 Jahren Muscheln als Schmuck benutzten. In Altsteinzeit wurden einfach- und mehrgliedrige Ketten als Halsschmuck getragen und die Menschen der Steinzeit nutzen in ihren Halsketten Muschel- und Schneckengehäuse, Tierzähne, Fischwirbel und Perlen. Es gab sogar schon Anhänger aus Knochen und Steinen. Als Kupfer und Bronze entdeckt und entsprechend verarbeitbar wurden, nutzte man diese Metalle in Form von beispielsweise Metallperlen, Ringen und Scheiben in der Schmuckherstellung. Die Verwendung organischer Stoffe oder von Steinen nahm immer weiter ab. Schmuck wurde also auch vom materiellen Wert her immer wertvoller und innerhalb der vorchristlichen Zeit diente er, neben anderen Gegenständen, als Grabbeigabe. Aber auch als Zeichen sozialer, territorialer und religiöser Gruppen war er üblich. Mit der Weiterentwicklung der Metallverarbeitung und der Entwicklung neuer Stoffe im 20. Jahrhundert wurde die Vielfalt der verwendeten Materialien bei der Schmuckanfertigung erweitert. Die Verwendung von kostbaren Materialien nahm zu und der Schmuck galt als Wertgegenstand, der auch bei Tauschgeschäften verwendet werden konnte.

Natürlich haben sich diverse Funktionen des Schmuckes entwickelt. Er kann zu rein ästhetischen Zwecken getragen werden, um die eigene Attraktivität zu steigern oder den eigenen Stellenwert in der Gesellschaft zu untermauern. Er kann auch eine soziale Funktion haben und dazu dienen, einen Status sichtbar zu machen, wie es beispielsweise die Kronjuwelen tun. Aber auch ein Bischofsring zeigt die soziale Zugehörigkeit zur Kirche und ein Ehering erfüllt ebenso einen Zuordnungsauftrag. Aber auch ein praktischer Gebrauch ist für Schmuck denkbar: Der Schlüsselring beispielsweise, also ein Ring, an dem ein sehr kurzer Schlüssel befestigt wird.  Ein weiteres Beispiel ist der Siegelring. Dieser wurde zur Beurkundung von Verträgen auf Ton oder Wachs genutzt.

Gold in der Schmuckindustrie
Die Verarbeitung von Gold zu Schmuckgegenständen reicht bis ins Alte Ägypten zurück. Beispielsweise beträgt das Gewicht des Goldes im Grab des ägyptischen Königs Tutenchamun von 1332 bis 1323 v. Chr. etwa neun Tonnen. Dieser Goldschatz besteht neben einer Totenmaske, einem Thron und zahlreichen Skulpturen auch aus Schmuck.

In der Vergangenheit diente Goldschmuck also als Grabbeigabe, zur Verzierung, aber auch als Wertreserve. In manchen Ländern, besonders in wirtschaftlich schwachen Ländern, gilt Goldschmuck als Reserve für Zeiten in Not. Aber auch die alte deutsche Tradition, dass Fischer, Seefahrer und Matrosen noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts einen goldenen Ohrring getragen haben, ist eine Art der Vermögenssicherung. Mit diesem Ohrring soll eine angemessene Beerdigung finanziert werden, falls sie nach einem Schiffsunglück an Land gespült werden sollten. Bis heute ist der Charakter des Schmuckes als Wertanlage geblieben und gerade Goldschmuck wird von Edelmetallhändlern wie der ESG angekauft.

Immer noch ist Goldschmuck sehr beliebt – ein beachtlicher Teil des geförderten Goldes wird für die Herstellung von Schmuck verwendet. Die Schmuckindustrie gilt damit als der größte Verarbeitungssektor von Gold. Ungefähr 2.000 Tonnen jährlich werden in Uhren, Ketten, Ringe, Armreife oder sonstige Schmuckstücke verarbeitet. Indien und China gelten als die beiden größten Märkte für Goldschmuck, zusammen sorgen sie für etwas über 50% der Goldnachfrage in diesem Bereich. Der Edelmetallgehalt dieser Gegenstände wird durch die sogenannte Repunze, welche international dieselbe Bedeutung hat, festgehalten und eingeprägt. Hochwertiger Schmuck wird üblicherweise aus Goldlegierungen mit einem Feingehalt von 750 oder höher angefertigt, dementsprechend trägt er einen Stempel mit mindestens 750. Doch die Wahl des verwendeten Feingehaltes wird von regionalen und kulturellen Vorlieben beeinflusst. Auf dem amerikanischen Kontinent sind vor allem 585 Goldlegierungen beliebt. In Südostasien und im chinesisch, thailändisch und malaiisch Kulturkreis geht dies traditionell sogar bis hin zum Schmuck aus reinem Feingold. Goldschmuck wird in der dortigen Kultur als besonders hochwertig betrachtet und hat einen besonderen Stellenwert. Die Anteile an ebenso enthaltenen Edelmetallen oder Begleitmaterialien wird bei der Stempelung von Goldschmuck nicht berücksichtigt.

Silber in der Schmuckindustrie
Silber ist ein sehr beliebter Rohstoff, wenn es um die Schmuckherstellung geht. Neben Gold ist Silber eines der klassischen Metalle, aus denen Schmuckstücke angefertigt werden. Von der geförderten Menge Silber wird allerdings nur etwa 30% für die Herstellung von Schmuck verwendet, anders als es bei Gold der Fall ist.

Die gebräuchlichsten Silberlegierungen in der Schmuckindustrie haben einen Feingehalt von 800, 835, 925 und 935 Silber. 925er Silber wird auch als Sterlingsilber bezeichnet. Es gilt als die wichtigste Silberlegierung und wird beispielsweise zur Herstellung von Münzen, Schmuck und Besteck verwendet. Meist enthalten Silberlegierungen Kupfer, um das Silber beständiger zu machen. Reines Silber wäre als Schmuck viel zu weich und empfindlich. Je geringer der Anteil an Kupfer innerhalb einer Legierung ist, umso heller glänzt der spätere Schmuck. Trotz der Weichheit und der fehlenden Kratzfestigkeit ist Silber für die Schmuckherstellung gut geeignet. Silber gilt generell als gut verträglich, da es eine antibakterielle Wirkung hat.

Rhodium in der Schmuckindustrie
Das Edelmetall wird in der Schmuckindustrie hauptsächlich als Beschichtung eingesetzt. Mit Rhodium beschichtete Flächen besitzen ein hohes Reflexionsvermögen, gleichzeitig sind diese Beschichtungen sehr hart und robust. Rhodium verhindert zudem das Anlaufen des verwendeten Hauptmetalls. Der Vorgang des Überziehens wird Rhodinieren genannt und regelmäßig bei Schmuck und Uhren eingesetzt.

Beim Rhodinieren handelt es sich grob gesagt um die Ummantelung von Oberflächen. Innerhalb dieses Vorgangs werden Metallionen abgeschieden. Diese haften dann über ein elektrolytisches Bad auf dem zu beschichtenden Gegenstand an und härten dort aus. Rhodium besitzt einen hohen Härtegrad, ist aber auch gut formbar und zäh, wodurch es sich gut verarbeiten lässt und als Beschichtung eignet. Das macht Rhodium zu einem beliebten Mittel in der Veredelung von Schmuckstücken, was für eine glatte und kratzfestere Oberfläche sorgt. Optisch zeichnet sich rhodinierter Schmuck durch einen gräulichen bis schwarzen Schimmer aus.

Platin in der Schmuckindustrie
Platin wurde vermutlich erstmals um 3.000 vor Chr. im Alten Ägypten in Schmuck verwendet, aber eine sichere Aussage über die Häufigkeit der Verwendung und Verarbeitung von Platin in dieser Zeit lässt sich nur schwer treffen. William Matthew Flinders Petrie, ein britischer Forscher, entdeckte jedenfalls 1895 altägyptischen Schmuck und es wurde festgestellt, dass eine kleine Menge Platin darin verwendet wurde.
Auch die Hochkulturen Südamerikas, beispielsweise die Mayas oder Inkas, sollen Platin bereits in kleinen Mengen verarbeitet haben.

Platin wird aufgrund einer hohen Haltbarkeit, Anlaufbeständigkeit und Seltenheit besonders für die Herstellung hochwertigen Schmucks verwendet. Es ist korrosionsbeständig und läuft nicht an, außerdem kann es aufgrund seiner Formbarkeit gut verarbeitet werden. Platinschmuck besitzt einen eigenen Glanz und es werden Legierungen mit einem hohen Feingehalt an Platin genutzt, beispielsweise einem Platinfeingehalt von 950. Aber auch in anderen Edelmetalllegierungen wird Platin verwendet.

Palladium in der Schmuckindustrie
Der zweitgrößte Abnehmer für Palladium ist die Schmuckindustrie: Eine beliebte Legierung für Schmuck ist Weißgold und zusammen mit Gold wird Palladium zu Weißgold legiert. Sonst werden vor allem Legierungen ab 500er Palladium verwendet und als weit verbreitet gelten vor allem 750er und 950er Palladiumlegierungen.

Informationen zum Schmuckankauf durch die ESG finden Sie hier:
https://www.scheideanstalt.de/was-wir-kaufen/schmuck/schmuckankauf

Die Geschichte des Edelmetalls Silber

Neben Kupfer und Gold gehört Silber zu den Metallen, die der Menschheit am längsten bekannt sind. Bis etwa 5.000 v. Chr. lässt sich die Verwendung des Edelmetalls nachweisen. Viele Kulturen und Völker nutzten Silber – so auch die Griechen, Römer, Germanen oder Ägypter.

So war es in der Antike zeitweise sogar mehr wert als Gold und wurde damals bereits aus Silbererzen gewonnen. Es stammte überwiegend aus den Minen in Laurion bei Athen. Im Mittelalter und der Antike galten Silbermünzen neben denen aus Gold, Kupfer und Bronze als Zahlungsmittel. Es handelte sich um Kurantmünzen, da der Münzwert weitestgehend dem Metallwert entsprach.

Im Laufe der Zeit entdeckte die Menschheit jedoch immer mehr Silbervorkommen – im Mittelalter und in der frühen Neuzeit baute man Silber beispielsweise im Harz oder dem Thüringer Wald ab. Zudem brachten die Spanier große Mengen des grauweißen Edelmetalls von Reisen nach Lateinamerika mit. Ebenfalls galt Japan als Silberexporteur. So sank der Wert des Silbers in der Alten Welt immer weiter.

1814 nahm Berzelius Silber in seine Atomgewichtstabelle als chemisches Element namens Argentum auf. Es galt als wichtiges Werkmetall in allen Bereichen, wo Korrosionsschutz gebraucht wurde – so beschichtete man beispielsweise Besteck mit dem Edelmetall. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Silber als korrosionsfreies Werkmetall überwiegend von Edelstahl abgelöst.

Ab etwa 1870 verlor Silber seine wirtschaftliche Relevanz immer weiter, da man überwiegend Gold als Währungsmetall anerkannte. Allerdings wurde auch Gold in moderneren Zeiten von anderen Metallen abgelöst. Silber nutzt man heute nur noch für Anlage-, Gedenk-, und Sonder- beziehungsweise Sammlermünzen.

Silber in der Mythologie
In Ägypten ordnete man Silber wegen seiner Farbe und dem weißlichen Glanz dem Mond zu, auch in der Alchemie steht der Mond für Silber. Somit ist das Edelmetall auch als Mondmetall bekannt. In vielen Geschichten und Märchen gilt es zudem als eine Art Waffe, die Werwölfe und andere Fabelwesen töten kann. Diese Eigenschaft findet man noch heute in diversen Romanen oder Filmen.

Tatsächliche Eigenschaften von Silber
Silber schmilzt bei etwa 962°C und hat seinen Siedepunkt bei über 2.000°C. Wenn Silber siedet, entsteht ein blauer Dampf. Aufgrund seiner hohen Dichte gehört es zu den Schwermetallen. Das Edelmetall hat nicht nur von sich aus einen metallischen Glanz, sondern zeigt ebenfalls die höchste Lichtreflexionseigenschaft innerhalb der Metalle. 99,5% des sichtbaren Lichts wird von Silber reflektiert, daher nutzt man es auch zur Herstellung von Spiegeln. Zudem ist das Edelmetall stark wärme- und stromleitfähig sowie sehr dehnbar. Silber gilt als reaktionsträge. Es läuft zwar in Kontakt mit Luft nach und nach schwarz an, das eigentliche Metall bleibt aber verschont. Es bildet sich nur die typische Patina.
Da Silber antibakteriell wirkt, wird es als Essbesteck und in der Medizin benutzt – Silberionen finden als Desinfektionsmittel in der Wundtherapie Verwendung.

Silbervorkommen und der Abbau von Silber
Silber hat einen höheren Anteil innerhalb der Erdkruste als Gold. Es kommt etwa 20 Mal häufiger vor. Jedoch ist es rund 700 Mal seltener als Kupfer. In der Natur findet man Silber in Form von Körnern, Plättchen und selten auch als größere Nuggets.
Zwischen 2003 und 2009 stammten 20% des weltweiten Silbers aus Peru und ab 2010 galt Mexiko als größter Silberproduzent. Das polnische Unternehmen KGHM ist allerdings das bedeutendste Silberunternehmen in der EU und das drittgrößte der Welt. Silber wird aus Silbererzen gewonnen und kommt oftmals zusammen mit Blei-, Kupfer- oder Zinkerzen vor.

Diverse Forschungsinstitute und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzen die weltweite Reichweite der natürlichen Silberressourcen auf rund 29 weitere Jahre, jedoch wird mittlerweile immer mehr des Edelmetalls recycelt und somit die Ressourcen geschont.

Die metaphorische und symbolische Wirkung von Gold

Gold ist ein chemisches Element und gehört zu den Edelmetallen. Jeder kennt es als Anlageobjekt oder als Schmuck, doch welche metaphorische oder symbolische Wirkung und Bedeutung hat Gold noch?

Gold steht für alles, was wertvoll und kostbar ist. Das Wort allein kommt in vielen Redewendungen oder Bezeichnungen vor – so spricht man beispielsweise von Erdöl als schwarzes Gold und Salz bezeichnen manche als weißes Gold. Beides spielt auf den Wert, die Seltenheit und die wichtige Bedeutung der beiden Ressourcen an. Bauern nennen ihre Kartoffeln Ackergold und der ein oder andere legt über Weihnachten etwas Hüftgold zu. Der goldene Oktober verläuft milde und sonnig und die goldene Mitte stellt eine Kompromisslösung dar. Menschen mit einem Herzen aus Gold wird ein Wesenszug, der sich durch Fürsorglichkeit, Menschlichkeit und Aufopferung auszeichnet nachgesagt. Nach 50 Jahren feiert ein Paar goldene Hochzeit und wer handwerklich sehr geschickt ist, besitzt goldene Hände.

Frühere Bedeutung von Gold
Früher hatte Gold noch eine andere Bedeutung und Wirkung für die Menschen. Ihnen erschien das Gold als das auf die Erde gebrachte Licht der Gestirne. Gold war gleichgesetzt mit der Sonne und dem Herrscher zugeordnet – Gold verkörperte Macht und Wichtigkeit, Reichtum und Wohlstand. In Ägypten galt der Skarabäus, der eine goldene Kugel vor sich her rollte, als Zeichen der allmorgendlich aufgehenden Sonne. Der römische Kaiser Elagabal versuchte in Rom „Sol Invictus“, also die Sonnengott-Verehrung, als neue Form der Religion einzuführen. Einen Strahlenkranz trägt auch Jesus Christus, als sogenannter Lichtbringer, in vielen Abbildungen. Gold war Licht, es galt als etwas Gutes. In der christlichen Kunst wurde versucht mit dem Glanz des Goldes das ewige Licht Gottes zu verdeutlichen. Die vielen Abbildungen an Wänden und in den Gewölben vieler Kirchen greifen auf goldene Akzente zurück, um die Gestalten und Szenen der Glaubensgeschichte nachzuzeichnen. In der germanischen Mythologie ist Asgard, die Heimat des Göttergeschlechts der Asen, aus Gold. Einer der germanischen Götter ist Thor, der einen goldenen Hammer besitzt. Dieser Hammer verleiht ihm göttliche Kräfte. Sif, seine Gemahlin, gilt als wunderschön mit goldenem Haar. Eine goldene Mähne trägt auch der Hengst Gullfexi aus der nordischen Mythologie. Gold war in vielen Religionen und Geschichten Ausdruck des höchsten Wertes und ein Abbild göttlicher Macht.

Die psychologische Wirkung des Goldes auf den Menschen beruht auf seiner leuchtenden Optik und dem hohen Wert des Edelmetalls. In vielen Kulturen stellt Gold den höchsten materiellen Wert dar. Gold – das im Feuer nicht verdampft, nicht oxidiert und stets seinen Glanz bewahrt – gilt als ausgesprochene Reinheit. Es ist ein Symbol für seelische, geistige und spirituelle Werte, für die Unsterblichkeit und die Ewigkeit geworden.

Auch die Farbe Gold hat eine symbolische Bedeutung. Gold wird mit Sonnenglanz assoziiert und gilt als Farbe der Götter, Kaiser und Könige. So bemühen sich Künstler, Alchemisten und Handwerker seit jeher das seltene Goldmetall durch gleichaussehende Materialien zu ersetzen, um unedle Gegenstände aufzuwerten. Die Goldfarbe weckt das Gefühl des Erfolges und des Luxus. Sie impliziert Wohlstand und wird mit der Kraft der Sonne in Verbindung gebracht.