Eine mögliche Zukunft der Förderung von Edelmetall liegt über den Wolken

Rohstoffe werden immer knapper – der Bedarf an Edelmetall in der Industrie, beispielsweise für die Telekommunikation ist jedoch ungebrochen.

Während bislang Edelmetalle überwiegend unter Tage auf der Erde abgebaut werden, sind auch Kometen, Asteroiden und Meteoriten reich an Edelmetallen. Sie enthalten auch Rohstoffe wie Platin oder Gold. Tatsächlich gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Konzentration von Metallen auf erreichbaren Asteroiden bis zu tausendfach höher ist als auf der Erde. Schätzungsweise 700.000 solcher Himmelskörper kreisen um die Sonne und etwa 17.000 davon in Erdnähe. Sie könnten theoretisch mit den heutigen technischen Mitteln angeflogen werden.

Die Erde gilt als Gesteinsplanet. Bei dieser Planetenart liegen Eisen und andere schwere Elemente überwiegend in der Nähe des Kerns und Stoffe wie Platin oder Gold werden oft auch eingeschmolzen. Bei Asteroiden liegen die Rohstoffe häufig an der Oberfläche und lassen sich so im Tagebau fördern. Solche Möglichkeiten wecken Interessen und auf dem Rohstoffkongress befasste sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) im Juli 2018 erstmals mit dem Weltraumbergbau. Das Thema wird in Deutschland bislang jedoch nur von wenigen Spezialisten betrachtet. Die technischen Hürden und die Kosten für Weltraumflüge sind momentan noch viel zu hoch für handfeste Projekte.

Zwei Himmelskörper als mögliches Ziel

Ein mögliches Ziel solcher Projekte könnte der 210 Kilometer große „16 Psyche“ sein. Er befindet sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Seine Bestandteile sind fast ausschließlich Rohstoffe wie Eisen, Nickel und Gold. Eine Theorie besagt, dass er ursprünglich der Kern eines marsgroßen Planeten gewesen sein könnte, der seine äußeren Schichten durch Kollisionen verlor. Der Wert seiner Ressourcen wird von der US-Raumfahrtbehörde NASA auf über 700 Trillionen Dollar geschätzt.

Eine weitere Möglichkeit wäre der kleine Asteroid „3554 Amun“. Er hat nur einen Durchmesser von 2,5 Kilometern. Seine Bahn verläuft größtenteils innerhalb der Erdbahn. Himmelskörper dieser Größe könnten 10.000 Tonnen Gold und 100.000 Tonnen Platin enthalten, errechnete die britische Asteroid Mining Corporation (AMC).

Edelmetall im Weltraum rechtlich betrachtet

Rechtlich gesehen ist diese Art von Weltraumbergbau eine Grauzone. Es stellt sich die Frage, wem die Asteroiden eigentlich gehören und wer die Rohstoffe abbauen darf. Zudem müssen mögliche Folgen geklärt werden, wie beispielsweise das Verlassen der Flugbahn nach dem Abbau von Rohstoffen und den dazugehörigen Gewichtsveränderungen.