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Die Bounty

Die Meuterei auf der Bounty – nicht nur ein geschichtliches Ereignis, sondern das Abbild des Schiffes lässt sich in Romanen und Filmen finden. Ebenso allerdings auf Münzen der Cook Islands.

Die Bounty hatte ihre Ursprünge in den Hungersnöten zwischen 1780 und 1787. Durch den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg waren Getreidelieferungen aus den nordamerikanischen Kolonien von Großbritannien in die Karibik ausgefallen. Um die Überführung von Stecklingen der Brotfurcht als Nahrungsquelle zu den Großgrundbesitzern in der Karibik sicherzustellen, erließ König Georg III 1787 eine entsprechende Order an die Admiralität. Um Zeit zu sparen, wurde der zivile Kohletransporter Bethia erworben. Ihre begrenzte Größe erwies sich allerdings als problematisch, da sie alleine mit der Besatzung überfüllt war. Im Mai 1787 wurde das Schiff dann an die Werft der Admiralität bei Chatham verlegt und umgebaut. Im Juni wurde es fertig gestellt und der neue Name lautete „Bounty“, was so viel wie „Wohltat“ und „Güte“ bedeutet. Der Name sollte die Gnade des Königs zum Ausdruck bringen, der sich um den Hunger der Sklaven seiner Untertanen kümmerte.

Die Meuterei auf der Bounty
Am 23. Dezember 1787 stach die Bounty unter dem Kommando des Leutnant William Bligh in See, um über Kap Hoorn nach Tahiti zu fahren und nach der Ablieferung der Pflanzen nach England zurückzukehren. Schon auf der Hinfahrt kam es immer wieder zu Reibungspunkten zwischen Bligh und seiner Besatzung. Doch am 25. Oktober 1788 ging die Bounty am Zielort Tahiti vor Anker. Fünf Monate später – Anfang April 1789 – verlies die Bounty Tahiti. Nach einem Zwischenstopp in Nomuka, bei dem es zum Streit mit Einheimischen kam, welche auch Ausrüstung stahlen, wofür Bligh den Wachführer Fletcher Christian verantwortlich machte, kam es auf See bei Tofua am 28. April zur Meuterei. Drahtzieher war unter anderem Christian. Nach hitzigen Diskussionen und Drohungen mit Waffen wurden Bligh und Fryer mit 16 anderen Männern ins viel zu kleine Beiboot ausgesetzt. Nicht alle seine loyalen Anhänger konnte er daher mitnehmen. Bligh gelang eine seemännische Meisterleistung und er schaffte es, das sieben Meter lange und zwei Meter breite Beiboot in 41 Segeltagen über 5800km zum europäischen Stützpunkt auf Timor zu navigieren. 12 der 18 ausgesetzten Männer überlebten die Reise.

Die Meuterer auf der Bounty wiederum versuchten auf Tubuai eine Kolonie zu gründen, jedoch scheiterte dies aufgrund von Streitigkeiten untereinander und mit den Einheimischen. Die Bounty setzte also drei Monate später wieder Kurs nach Tahiti, jedoch war die Wahrscheinlichkeit groß, dort von der Admiralität gefasst und gehängt zu werden. 16 Männer entschieden sich trotzdem auf eine Suchexpedition zu warten, statt Christian auf der Bounty zu begleiten. Die übrigen neun Briten stachen in Begleitung von Männern und Frauen aus Tahiti und Tubuai in See, um ein Versteck zu finden. Mitten im Pazifik fern ab von Handelsrouten wurden sie auf der Insel Pitcairn fündig. 1790 steckten sie die Bounty in Brand, um sämtliche Spuren zu vernichten. Noch heute liegen ihre Reste wenige Meter tief in der Bounty Bay unter Wasser. Trotz der Besiedelung der Insel leben heute noch direkte Nachkommen der Meuterer auf Pitcairn.

Wie bereits erwähnt dient die Meuterei der Bounty als Futter für diverse Romane, Filme, Theaterstücke oder Hörspiele. Dass gerade diese Meuterei ein beliebter Inhalt ist, liegt an ihren besonderen Umständen. Zu diesen zählt beispielsweise die Meisterleistung von William Bligh oder die Tatsache, dass nur wenige Meuterer auf Tahiti gefasst und nach England zurückgebracht wurden und der Rest ein neues Leben begann.

Seit 2007 ziert das Abbild der Bounty bereits Anlageprodukte, zu Anfang jedoch nur einen 1kg Silberbarren. 2008 gab es die silberne Bounty dann auch als 1kg Silbermünze und weitere Barren – 5kg, 100oz und 100g. Zudem erschien die 99,95% Palladiummünze und die 99,95% Platinmünze mit dem Bountymotiv im November desselben Jahres. 2009 folgte die 1oz Münze in Silber und 2011 Münzen und Barren in 500g und 250g. Daneben gibt es noch die Stückelungen 1/10 Feinunze, 1/4 Feinunze, 1/2 Feinunze, 20 Feinunzen. 2009 erschien dann erstmalig die goldene Bounty als Münze zu 1oz, 1/2oz, 1/4oz und 1/10oz. Zudem gab es 2011 eine Neuheit im Bereich des Anlagesilbers – es wurden Bounty-Münzstagen mit einem Feingehalt von 999,9/1.000 und dem Gewicht von 1kg, 500g oder 250g ausgegeben. 2013 stellte man diese Produktion jedoch ein, da die Steuerbegünstigungen wegfielen.

Die Kopfseite der Münzen zeigt, wie bei allen Commonwealth-Staaten, das Abbild von Königin Elisabeth II. In unregelmäßigen Abständen wird das Konterfei angepasst, damit es dem äußeren Erscheinungsbild der Königin gleicht. Bis zum Prägejahr 2016 war der Hintergrund sowohl auf der Kopf- als auch auf der Zahlseite glatt und mattiert. Neuere Prägungen hingegen haben eine radiale oder wellenförmige Netzstruktur im Hintergrund. Dieses Muster dient nicht nur zu optischen Zwecken, sondern macht die Produkte fälschungssicherer und die Oberfläche unempfindlicher gegenüber Abnutzungen. Die Zahlseite zeigt neben dem Nennwert und dem Gewicht sowie dem Feingehalt das Segelschiff Bounty.