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Von fest zu flüssig – wenn Edelmetalle schmelzen

In der Natur kommen nur wenige reine Metalle vor – beispielsweise Gold und Silber. Gebrauchsmetalle, unter anderem Eisen, muss man durch aufwendige Verfahren herstellen. Andere Metalle wie Rhodium und Platin haben ihr natürliches Vorkommen als Minerale oder können aus Erzen gewonnen werden. So ist es möglich Palladium aus Nickel- und Kupfererzen zu gewinnen.

Doch eins haben alle Metalle gemeinsam:
Sie sind Feststoffe. Feststoffe schmelzen an ihrem jeweiligen Schmelzpunkt. Dieser liegt, abhängig vom Stoff der geschmolzen werden soll, bei einer anderen Temperatur. Hierbei wird der Aggregatzustand von fest zu flüssig und am Siedepunkt sogar gasförmig. So verhält es sich auch bei Metallen, diese schmelzen je nach der chemischen Zusammensetzung bei unterschiedlichen Temperaturen.
Grob gesagt stehen die Atome bei kalten Metallen, die sich also unter ihrem Schmelzpunkt befinden, sehr eng nebeneinander. Im festen Aggregatzustand bilden die Atome eine Ordnung – wird das Metall allerdings erhitzt, so löst sich die Ordnung. Die Atome bewegen sich und das Metall schmilzt. Erst wenn es abkühlt kehrt der feste Zustand zurück.

Auch die klassischen Edelmetalle haben somit sehr verschiedene Schmelzpunkte:

Silber: 961,78°C

Gold: 1064,18°C

Palladium: 1554,9°C

Platin: 1768,3°C

Rhodium: 1964°C

Es gibt verschiedene Gründe, um Edelmetalle zu schmelzen
Zum einen kann man sie so in eine bestimmte Form bringen, beispielsweise in Barren oder Münzen. Zum anderen kann man so Begleitmaterialien eliminieren, da diese meist geringere Schmelz- und Siedepunkte haben und somit früher verdampfen. Es bleibt also das Edelmetall ohne Verunreinigungen übrig.  Zudem ist es in flüssigem Zustand möglich, verschiedene Metalle miteinander zu vermischen. Man erhält so unterschiedliche Legierungen mit verschiedenen Edelmetallanteilen – beispielsweise 585er Gelbgold, welches aus 58,5% Feingold, 20,8% Silber und 20,7% Kupfer besteht. Dieses Gold gibt es auch in rötlicher Färbung – den Farbton erreicht man, indem der Silberanteil verringert und der Kupferanteil erhöht wird. Weißgold wird durch die Zugabe von Palladium, Platin, Silber oder Nickel gemischt. Durch Legierungen lassen sich also unter anderem die Farben der Edelmetalle verändern. Die Goldanteile reichen vom 333er Gold, also 33,3% Gold, bis hin zum Feingold, welches aus 99,9% Gold besteht. Solche Abstufungen lassen sich bei jedem Edelmetall finden. Beispielsweise werden aus Sterlingsilber (925er Silber) Schmuck, Gebrauchsgegenstände oder Münzen hergestellt. 800er Silber lässt sich unter anderem in der Herstellung von Besteck finden.

Jedoch wird Gold auch in der Zahnmedizin verwendet. Hier gibt es verschiedene Dentallegierungen, denn Gold wird als Füll- oder Ersatzstoff für Zähne benutzt. Die Legierungen haben die Aufgabe dem Gold wichtige chemische und physikalische Eigenschaften zu verleihen, damit es beständig und gesundheitsverträglich bleibt. Der Goldanteil im Zahngold schwankt zwischen 40 und 85 Prozent.

Meist werden für Legierungen in sämtlichen Bereichen Silber, Kupfer, Platin, Palladium oder Nickel verwendet, jedoch gibt es auch Varianten mit anderen Elementen. Hierbei kommen Stoffe wie Zink oder Zinn in Frage.

Recycling von Elektronikschrott

Leiterplatten, Smartphones, Prozessoren oder Computer – alles Beispiele für Elektronikschrott, der sich nach und nach ansammelt – im privaten Bereich zwar weniger, jedoch kommen in der Industrie durch beispielsweise Produktionsausschüsse große Mengen zusammen. Doch durch das Recyceln der ausgedienten Geräte lässt sich Edelmetall gewinnen.

Die Lebensdauer elektronischer Geräte hat sich in den letzten Jahren verkürzt, jedoch steigt der Gebrauch sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich immer mehr an. Doch was tun, wenn man den alten Elektronikschrott loswerden will?
Verbrennen oder Deponieren sind beispielsweise keine Lösung, da im Schrott nicht nur Wertstoffe enthalten sind, sondern auch Giftstoffe, die die Umwelt belasten würden. Zu diesen problematischen Stoffen zählen beispielsweise Quecksilber, Cadmium oder Blei. Das Recycling von Elektronikschrott gestaltet sich daher etwas schwieriger. Doch der Aufwand lohnt sich, da in Mienen etwa zwei Tonnen Gestein abgebaut werden müssen, um denselben Goldanteil zu gewinnen, der sich in fünf ausgedienten Computern finden lässt. Zu dem etwa einen Gramm Gold kommen zusätzlich noch Silber, Palladium, Kupfer und Zinn.

Als Recyclingunternehmen bietet die ESG Möglichkeiten, edelmetallhaltigen Elektronikschrott abzugeben, der jeweilige Ankaufspreis richtet sich dabei nach der Menge und dem Edelmetallgehalt. Angekauft werden beispielsweise Platinen, Computerstecker, Prozessoren, Handys oder Festplatten. Genauere Informationen zu unseren Ankaufsoptionen finden sie hier.

Um den Elektronikschrott recyceln zu können, müssen erst die Materialien sortiert werden. Hierfür werden Geräte oder Baugruppen demontiert. Grob lässt sich der Elektronikschrott in zwei Sorten und fünf Sammelgruppen gliedern. Einmal gibt es die weiße Ware, also Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder Trockner. Zum anderen gibt es die zweite Sorte von Elektronikschrott und zwar die braune Ware. Hierbei handelt es sich um Fernseher, Stereoanlagen und Ähnliches. Eingeteilt werden die Elektronikgeräte dann in fünf Sammelgruppen.

Sammelgruppe 1: Haushaltsgroßgeräte
Hierzu zählen sperrige Geräte wie Herde, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Getränkeautomaten oder Geldautomaten.

Sammelgruppe 2: Kühlgeräte
In dieser Gruppe befinden sich Gefrierschränke, Klimaanlagen, Kühlschränke und andere Kühlvorrichtungen.

Sammelgruppe 3: Informations- und Telekommunikationsgeräte, Unterhaltungselektronik
Es werden Geräte wie Kopierer, Monitore, Radios, Smartphones oder Fernseher gesammelt.

Sammelgruppe 4: Gasentladungslampen
Unter diesen Punkt fallen Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen oder Metalldampflampen.

Sammelgruppe 5: Haushaltskleingeräte, Sport- und Freizeitgeräte, Spielzeug, Werkzeuge
In dieser Gruppe findet sich Elektronikschrott wie Staubsauger, Toaster, Bügeleisen, Rasenmäher oder Rauchmelder wieder.

Es folgen mechanische und chemische Prozesse, welche eine Weiterverwertung der Materialien im Elektronikschrott erlauben. Im Wesentlichen werden Schadstoffe entfernt, die Bauteile maschinell zerkleinert und die Inhaltsstoffe dann eingeschmolzen. Aufgrund der verschiedenen Schmelzpunkte lassen sich Metalle und andere Bestandteile voneinander trennen und einzeln abstechen. Vor allem Platinen gelten hierbei als Goldgrube. Sie enthalten einen hohen Anteil an Kupfer, jedoch auch andere Metalle wie beispielsweise Zinn, Silber, Gold oder Zink.

Generell lassen sich diverse Vorteile des Elektronikschrott-Recyclings nennen:
Durch die Rückgewinnung der Baustoffe werden Ressourcen geschont, zudem ist das Recycling oft energiesparender als die Erstellung, Vorbereitung oder Verarbeitung neuer Materialien. Auch der Betrieb von Mienen für den Abbau von Metallen ist sehr teuer und der Ertrag im Gegenzug oft recht gering.

Verborgene Haushaltsschätze aus Edelmetall

Silberbesteck, geerbte Münzen, ausgedienter Schmuck und Zahngold – all das und noch viele andere Dinge sind aus Edelmetall. Ohne zu wissen, wie wertvoll die eigenen Habseligkeiten aufgrund der, in den letzten Jahren gestiegenen Edelmetallpreise inzwischen sind, verstauben sie oft in der Ecke, verschwinden in Kisten im Keller oder in Schubladen. Doch eigentlich lassen sie sich in bares Geld verwandeln.

Wenn Besitztümer wie diese nicht mehr benutzt oder getragen werden, bietet sich als Alternative der Verkauf bei einer Edelmetallschmelze an. „Besonders wenn die Gegenstände nicht makellos oder zeitgemäß aussehen, glauben viele Besitzer an einen geringen Ertrag. Das ist ein Irrtum, denn der Wert der verarbeiteten Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin bleibt erhalten und die Auszahlung der Materialien kann sich deshalb lohnen“, erklärt Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG.

Ein Blick auf den Dachboden oder in Kisten mit aussortierten Gegenständen und schon könnten Sie fündig werden. So stellt sich beispielsweise die lang vergessene Sammlung an Schmuck, Münzen oder Zinnfiguren als wahre Goldgrube heraus. Auch das nicht mehr verwendete Silberbesteck hat einen Wert, aber in vielen anderen Alltagsgegenständen verbergen sich oft ebenfalls wertvolle Materialien. Doch wie lassen sie sich von wertlosem Krempel unterscheiden? „Wer schon grob den Wert des eigenen Schmuckstücks einschätzen möchte, wirft einen Blick auf die sogenannte Punzierung, also die eingeprägte dreistellige Zahl. So enthält 333er Gold beispielsweise ein Drittel des wertvollen Edelmetalls und in 925 Silber beträgt der Silberanteil genau 92,5 Prozent“, so Dominik Lochmann. Im Internet gibt es inzwischen sogar hilfreiche Rechner, die anhand der Punzierung und des Gewichts einen wahrscheinlichen Verkaufspreis ermitteln.

Wie aus altem Edelmetall bares Geld wird
Um einen fairen Betrag für seinen Fund zu erhalten, sucht man am besten eine Edelmetallschmelze auf. Juweliere und andere Ankaufstellen agieren letztendlich nur als Zwischenhändler, da sie die Wertsachen ebenfalls an Schmelzen weiterverkaufen. Um dabei Gewinn zu machen, zahlen diese Zwischenhändler dem ursprünglichen Besitzer natürlich einen niedrigeren Preis. Viele der Gegenstände bestehen in der Regel auch nicht aus den reinen Edelmetallen wie beispielsweise Silber, Gold oder Platin. Um sie härter und robuster zu machen oder ihre Farbe zu verändern, werden oftmals Palladium oder andere Metalle wie Kupfer hinzugegeben. So erhält man aus Gold und Kupfer unter anderem Rotgold. Edelmetallschmelzen ermitteln mithilfe einer sogenannten Röntgenfluoreszenzanalyse innerhalb weniger Sekunden den genauen Anteil aller enthaltenen Materialien und zahlen aktuelle und transparente Edelmetall-Ankaufspreise aus.

Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG

Die Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG – kurz Agosi – zählt mit über 20.000 Einsendungen und einer Aufarbeitungskapazität von 2.000 Tonnen Scheidgut jährlich zur Spitze der europäischen Scheideanstalten. Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit spielen für das Edelmetallunternehmen stets eine tragende Rolle.

Die Agosi wurde am 20.01.1891 von elf namhaften Schmuck- und Uhrenfabrikanten aus der Goldstadt Pforzheim gegründet. Ziel der Gründung war die Etablierung einer unabhängigen Scheideanstalt in Pforzheim, die auch komplexere Materialien aufarbeiten konnte.

Seit 1938 betreibt die Agosi ebenfalls eine Betriebsstätte für Basismetalle. Im zweiten Weltkrieg nahm die Stadt Pforzheim, neben Dresden und Hamburg, den größten Schaden und wurde fast komplett zerstört. Auch das Gebäude der Agosi blieb nicht verschont. Erst im Jahre 1946 war es wieder aufgebaut.

Im Laufe der Jahre hat sich die Agosi immer weiterentwickelt und erhielt 1989 die Akkreditierung durch die London Bullion Market Association (LBMA) für die Herstellung von Good Delivery Barren in Feingold und Feinsilber. Im Jahr 1991 feierte die Pforzheimer Scheideanstalt bereits das 100. Jubiläum und gehört inzwischen zu den führenden Scheideanstalten in ganz Europa.

Durch die Schließung des Degussa Standortes wurde 1993 das Schmuckmetallgeschäft übernommen und in den Verbund integriert. Im Jahr 2003 übernahm die belgische Umicore einen Großteil der Aktien. Das Spektrum der Agosi wurde von der reinen Edelmetallaufarbeitung bis hin zur Halbzeugherstellung ausgeweitet. Heute gehört sie zu den führenden Kreislaufanbietern für Edelmetalle und Edelmetallservices in Europa.